Dieser Engel kam 2010 in die Johanneskirche geflogen. Auch in diesem Jahr verkündet er die frohe Botschaft „Jesus ist geboren!“ Zugleich ruft er Dir zu: „Mach’s wie Gott – werde Mensch!“

Dieser Engel fasziniert mich – schon aufgrund seiner Herkunftsgeschichte: Er wurde aus Zirbelholz geschnitzt. In der Werkstatt Sonia Demetz in Südtirol/Italien. Und nun kommt das Faszinierende: Die Form dieses Engels und der gesamten Johanneskirchenkrippe geht auf uralte Relieftafeln zurück. Diese zieren seit dem Bau von St. Maria im Kapitol um das Jahr 1040 die wertvollen Portaltüren dieser romanischen Kirche. Eines der bedeutendsten mittelalterlichen Kunstwerke in Köln! Also stammt die Form unseres Engels aus dem mittelalterlichen Köln und ist über Italien zu uns nach Sülz und Klettenberg zurückgekehrt.

Dieser Engel fasziniert mich – vor allem wegen seiner Körperhaltung. Schauen Sie sich einmal genau seine Flügel und seine Hände an. Es ist leicht zu erkennen: Der rechte Flügel und die rechte Hand sind nach oben gerichtet. Die linke Körperhälfte weist nach unten. Dieser Bote verbindet den göttlichen Himmel mit der irdischen Erde. Erdverbunden – himmelsnah!

Diese Botschaft sendet uns jede Krippe. Die Geburt in Bethlehem war auf der einen Seite ganz erdverbunden: Ein Kind wurde geboren – so wie in der Zeit, die Sie für das Lesen dieser Andacht brauchen, weltweit über 300 Kinder geboren werden. Auf der anderen Seite ist diese Geburt himmelsnah: Gott kommt uns so hautnah, wie es nur eben möglich ist. Als Kind kommt er zur Welt. Und das ist wirklich einmalig.

Lieber Engel! Danke, dass du uns diese himmlische Botschaft auf die Erde bringst: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.“

Seien Sie gut behütet! Herzlichst

Ihr Pfarrer Ivo Masanek